Dränagen
Dränanlagen sind künstliche unterirdische Abzüge (meist mittels gelochter Rohre), die pflanzenschädliche Bodennässe (Staunässe, Haftnässe) beseitigen und das Bodengefüge, die Durchlüftung und die Erwärmung des Bodens verbessern. Ein System offener oder auch geschlossener, natürlicher oder künstlicher Vorfluter ist die Grundlage jeder Dränung.
Die ältesten Berichte über Entwässerungsanlagen mit Rohren aus Ton stammen von den Babyloniern, die damit einen Grabhügel entwässerten. Von den Römern ist bekannt, dass sie die pontinischen Sümpfe mit Steinen und Strauchwerk trocken legten. In England wurden ab 1650 Dränsysteme aus Holz, Faschinen und Steinen / Kies entwickelt. Später verwendete man Dachziegel zur Dränage, die als Vorläufer der Tondränrohre gelten. Die Erfindung der Dränrohrpresse für Ton brachte der Dränung in Europa einen raschen Aufschwung. Die bisherigen offenen Entwässerungsanlagen wurden überwiegend durch verrohrte Dränanlagen ersetzt.
Nach 1950 wurden verstärkt Dränmaschinen zur Rohrverlegung eingesetzt. Die ersten Dränrohre aus Kunststoff kamen um 1960 auf den Markt. Die Weiterentwicklung der Maschinentechnik führte nach 1972 zum Einsatz von grabenlosen Dränmaschinen, bei denen die Gefälleeinhaltung sehr sicher gesteuert werden musste. Heute setzt man dazu die Lasertechnik ein.
Die Dränung gilt heute in der Landwirtschaft als dasjenige Meliorationsverfahren, das ertragssteigernd ist und die mechanisierte Landwirtschaft überhaupt erst ermöglicht. Gut funktionierende Dränagen sind die Voraussetzung, um mit der Bewirtschaftung der Flächen (vor allen Dingen in sehr niederschlagsreichen Jahren) zeitig beginnen zu können.
Im Durchschnitt kann mit Mehrerträgen von ca. 1200kg/ha Getreide oder ca. 6000kg/ha Kartoffeln oder rund 10.000kg/ha Zucker-Futterrüben gerechnet werden, was bei einer nachhaltigen Dränwirkung von annähernd 25 Jahren die Wirtschaftlichkeit sichert. Eine sachgerecht ausgeführte Dränung wird immer Ertragssteigerungen mit sich bringen, die bis zu 100% und mehr betragen können.
Durch die Entwässerungswirkung der Dränagen werden auch Bodenverdichtungen durch Maschinen stark gemindert bzw. vermieden. Für die Nutzpflanzen werden tiefere Bodenschichten erschlossen. Die Tätigkeit der Bodenbakterien wird angeregt. Der Boden kann überschüssiges Wasser abgeben.
Als Ingenieurbüro mit einer mehr als 30-jährigen Erfahrung in der Beratung, der Planung, der Ausschreibung und dem Bau von Dränanlagen freuen wir uns, wenn wir Ihnen bei Ihren Dränagevorhaben umfassend helfen können.